Wissenschaft

Die Wissenschaft ist die höchste Ausprägung eines rein rationalen Erkenntnisprinzips. Dabei gibt es aber nicht DIE EINE homogene Wissenschaft. Vielmehr ist Wissenschaft eine Ansammlung von mindestens 3 ganz unterschiedlichen psychischen Mustern:

  1. Die Naturgesetze bilden den Ursprung der heutigen Wissenschaft. Naturgesetze beschreiben das elementare Verhalten der Materie (nahezu) vollkommen exakt mit Hilfe der Mathematik. Sie sind die einzigen Gesetzmäßigkeiten, die sich durch Messungen vollständig wissenschaftlich beweisen lassen und sie sind gleichzeitig auch die einzigen Gesetzmäßigkeiten, die dem rationalen Verstand - dort, wo sie anwendbar sind - eine (nahezu) vollständige Kontrolle über das Verhalten der Materie ermöglichen. Das ist die Grundlage von Technologie. Der große Erfolg mit den Naturgesetzen verleitete den Verstand zu der Annahme, das ganze Universum, sei auf diese Weise kontrollierbar - nachzulesen zum Beispiel in Galileo Galileis Schrift "Saggiatore". Die Naturgesetze bilden den Ursprung der rationalen Illusion, dass alle Probleme rein rational lösbar seien.

  2. Vom Erfolg mit den Naturgesetzen angetrieben, dehnte die Wissenschaft das gleiche Vorgehen auf die Gesetzmäßigkeiten super-komplexer Systeme aus, die keine Naturgesetze sind. Sie unterscheiden sich von den Naturgesetzen, durch einen signifikanten nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil (Zufall) und ihre Veränderlichkeit (Evolution). Deshalb werden sie auch nicht durch exakte Formeln, sondern mit Hilfe der Statistik beschrieben. Ich bezeichne das als Statistik-Wissenschaft. Das Problem dieses Vorgehens ist, dass versucht wird, über eine nur teilweise das Verhalten bestimmende Gesetzmäßigkeit dennoch eine vollständige rationale Verhaltenskontrolle auszuüben. Dabei werden die Gesetzmäßigkeiten unbewusst negativ verändert, so dass sie dem angestrebten Ziel entgegenwirken.

  3. Erklärende Theorien wie die Evolutionstheorie, die Urknalltheorie und die Chaostheorie bilden den dritten Teil der Wissenschaft. Diese Theorien haben keinen Erkenntnis-Charakter. Vielmehr dienen sie dem rationalen Verstand zum Aufbau seiner Illusion, das ganze Universum basiere ausschließlich auf Materie und ihren Gesetzmäßigkeiten und sei deshalb vollständig rational kontrollierbar. Die Theorien bilden eine wilde Mischung von richtiger Beobachtung und falscher Interpretation. Das erzeugt ihre starke Überzeugungskraft. Sie bewahren den rationalen Verstand vor der emotionalen Konfrontation mit seiner Begrenztheit und den damit verbundenen Ohnmachtsgefühlen. Stattdessen vermitteln sie ihm ein Gefühl von Macht, Überlegenheit und Kontrolle. Deshalb erscheint es dem Verstand falsch, an diesen Theorien zu zweifeln. Wer will schon Macht gegen Ohnmacht tauschen? Tatsächlich aber trennen sie den rationalen Verstand von den tatsächlich funktionierenden Lösungen, weil sie die Grundlage des Mensch-Seins und überhaupt allen Lebens verleugnen. Die emotionale Konfrontation mit der Ohnmacht auf rationaler Ebene würde in der Psyche die nicht-rationalen Teile aktivieren, welche den Zugang zu den tatsächlich funktionierenden Lösungen kennen.

    Da diese Theorien nicht beweisbar sind, stellen die "Experten" durch ein ausgeklügeltes System gegenseitiger Kontrolle sicher, dass niemand ihren Theorien mit den "falschen rationalen Strukturen" zu nahekommt, wie sie zum Beispiel meine Unterscheidung von gesetzmäßigem und absichtlichem Verhalten darstellt. Die Rechtfertigung dieses Vorgehens lautet, man könne mit entsprechenden rationalen Strukturen jeden Blödsinn argumentieren. Das stimmt und es ist genau das, was die erklärenden Theorien der Wissenschaft tun. Sie dienen der Aufrechterhaltung einer Illusion. Genau deshalb muss das Wahrheitskriterium für rationale Konzepte ihr praktischer Nutzen sein: Wenn das Verhalten die Evolution antreibt, dann erlangt der Mensch Kontrolle über die Entwicklung seines Körpers und nebenbei über die Heilung unzähliger Krankheiten. Praktischer gehts praktisch nicht.

Der Eindruck totaler Exaktheit und Unbestechlichkeit, der für den ursprünglichen Kern der Wissenschaft (die Naturgesetze) gerechtfertigt ist, wird psychisch suggestiv auf die anderen beiden Teile übertragen, wo er ganz und gar nicht gerechtfertigt ist. Die Wissenschaft erhebt einen Absolutheitsanspruch, das einzige legitime Erkenntnisprinzip zu sein, indem sie alles, das nicht wissenschaftlich beweisbar ist, als unwissenschaftlich abwertet. Ein wissenschaftlicher Beweis basiert darauf, die Richtigkeit einer Behauptung anderen Menschen nachvollziehbar vorzuführen. Das geht aber nur mit Zusammenhängen die sich vollständig im gemeinsamen Wahrnehmungsraum aller Menschen - der Sinneswahrnehmung - abspielen (wie es bei den Naturgesetzen der Fall ist). Inner-psychische Wahrnehmungen werden damit von wissenschaftlichen Beweisen ausgeschlossen. Der Absolutheitsanspruch der Wissenschaft entspricht der Reduzierung der Realität auf Materie und ihre Gesetzmäßigkeiten durch den rationalen Verstand.

Der Absolutheitsanspruch der Wissenschaft wäre gerechtfertigt, wenn alles das wahr ist, das wissenschaftlich beweisbar ist und alles, das nicht wissenschaftlich beweisbar ist, automatisch falsch. Aber das ist ganz und gar nicht der Fall. Wissenschaftliche Beweise unterliegen neben der Wahrnehmung noch vielen weiteren Beschränkungen. Nehmen wir zum Beispiel folgende Behauptung:

Die Psyche beeinflusst den Verlauf von Heilungsprozessen:

  • Wenn man einem Menschen die negativen Konsequenzen einer Krankheit möglichst drastisch ausmalt, dann beeinflusst das den Verlauf der Krankheit negativ.
  • Wenn man einem Menschen das Gefühl gibt, sein Körper könne leicht mit der Krankheit fertig werden, dann vergrößert das seine Heilungschancen.

Um diese Behauptung zu beweisen, müsste man zwei Gruppen bilden, von denen einer Gruppe möglichst viel Negatives über die Krankheit suggeriert wird, während man der anderen Gruppe möglichst viel Mut macht. Ein solcher Beweis ist aber aus ethischen Gründen nicht durchführbar! Bedeutet das nun, dass die Behauptung falsch ist? Ganz sicher nicht! Es bedeutet lediglich, dass wissenschaftliche Beweise ihre Grenzen haben. Und dennoch hat man in der Corona-Krise die negativen Aspekte der Krankheit als Druckmittel benutzt!

Die Wissenschaft wertet ununterbrochen Behauptungen als unwissenschaftlich ab, deren Gültigkeit sie nicht widerlegen kann. Sie sind nicht beweisbar, aber das ist eben nicht gleichbedeutend mit falsch, sondern zeigt die Grenzen der Wissenschaft auf. Die Absolutheit der Wissenschaft als Erkenntnisprinzip ist eine suggestive Illusion. Das bedeutet, dass nach erweiterten Erkenntnismöglichkeiten gesucht werden muss, um die Probleme und Krisen zu lösen.

Gleichzeitig führen wissenschaftliche Untersuchungen zu immer mehr Ergebnissen, die in aller Deutlichkeit zeigen, dass die Grundlagen der wissenschaftlichen Weltsicht falsch sind und deren klare Ergebnisse aber ignoriert werden:

Es gibt einen Teil der Wissenschaft, der einen riesigen Fortschritt darstellt und es gibt gleichzeitig einen Teil der Wissenschaft, der geistige Unterdrückung bedeutet und den Fortschritt der Menschheit auf Existenz-bedrohende Weise blockiert.

weiter im Text: Rationale Illusionen