Rationale Illusionen

Die Funktion des rationalen Verstandes basiert auf den Gesetzmäßigkeiten im Verhalten der Materie. Um nicht mit der Begrenztheit seiner Arbeitsweise konfrontiert zu werden, reduziert der Verstand die Realität auf Materie und ihre Gesetzmäßigkeiten und erschafft so die Illusion, dass alle Probleme rein rational lösbar seien.

Die Illusion wird durch unbewusste Tricksereien beim Aufbau des rationalen Realitätsmodells erzeugt. So werden notwendige Unterscheidungen nicht getroffen, falsche Zusammenhänge hergestellt und präzise Definitionen an kritischen Stellen vermieden. Hinzu kommt eine selektive Wahrnehmung, die nur durchlässt, was zur Illusion passt.

Die Illusion gibt dem Verstand ein Gefühl von Macht und Kontrolle, genau wie es bei echter Erkenntnis der Fall wäre. Sobald die Illusion ins Wanken kommt, wird der Verstand mit Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit konfrontiert. Deshalb erscheint es aus rationaler Sicht so, als würde der Verstand echte Erkenntnis verteidigen, indem er die Illusion aufrechterhält. Um den Schwindel zu durchschauen, muss man klar sehen, dass die Probleme praktisch nicht gelöst werden. Eine stetig zunehmende Vielzahl an existenziellen Krisen macht das eigentlich offensichtlich. Der Verstand projiziert "die Schuld" dafür auf den Zufall und die Unwilligkeit des Menschen bei der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Die Aufrechterhaltung der Illusion hat eine Vielzahl von Komponenten:

Kern der rationalen Illusion ist die Evolutionstheorie von Charles Darwin, die erklären soll, wie das Leben aus ausschließlich lebloser Materie entstehen konnte. (Siehe vorangegangene Kapitel) Im Folgenden geht es um eine Auswahl von weiteren rationalen Tricksereien, die in ihrer Gesamtheit die Illusion bilden.

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