Religion und Mythologie
Wissenschaft kennt keinerlei Entsprechung für die Inhalte von Religion und Mythologie. Aus wissenschaftlicher Sicht sind das völlig leere und sinnlose Informationen - so als wären die Menschen vergangener Zeitalter ein bisschen gaga gewesen. Tatsächlich aber beschreiben Religion, Mythologie und fernöstliche Weisheitslehren genau jenen Teil der Realität, der von der Wissenschaft nicht erfasst wird:
In den fernöstlichen Weisheitslehren soll das ICH durch die Frage "Wer bin ich?" gefunden werden. Durch Meditation und Kontemplation wird die falsche Identifizierung mit der Rationalität gelöst und eine Verbindung zur Quelle der eigenen Individualität und dem wahren Ursprung des Verhaltens hergestellt.
In der Mythologie wird das ICH durch den Heiligen Gral symbolisiert - ein magischer Kelch, der Wunder bewirkt und vom Mangel erlöst. Magie ist die Wirkung der Bewusstseinsenergie, welche das Verhalten der Materie lenkt, ohne dass eine materielle Verbindung besteht.
In der Religion verbindet die Seele (das ICH) den Menschen mit Gott. Durch den Sündenfall wurde der Mensch von Gott getrennt und fiel aus dem Paradies heraus.
- Das Paradies steht für die Lösung der grundlegenden Probleme, wodurch die Energie frei wird, um dem eigenen Potential zu folgen. Der bewusste Einsatz der eigenen Energie über die Aufmerksamkeit schafft Möglichkeiten, Dinge zu bewirken, die über das rein Rationale weit hinausgehen. In der Mythologie wird das Paradies durch ein magisches Reich symbolisiert, dessen geheimen Zugang nur wenige finden.
- Gott ist das Ganze, welches über das inner-psychische Potential seine Teile koordiniert, so wie der Körper seine Zellen und Organe koordiniert. ("Sein Wille geschehe.")
- Das Gesamtkonstrukt wird durch die Trinität beschrieben: Vater (Gott, das Ganze), Sohn (Seele, ICH) und Heiliger Geist (Bewusstseinsenergie, Aufmerksamkeit). Gott ist das Ganze, aber auch eine Art Urquelle von Bewusstseinsenergie, welche über den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis mit allen anderen Quellen von Bewusstseinsenergie (Seele, Ich) verbunden ist. Man kann sich die beiden Bäume vorstellen wie die Nerven und Blutbahnen im menschlichen Körper. Der Baum des Lebens verteilt das Potential auf die Teile und der Baum der Erkenntnis ermöglicht es den Teilen, Informationen vom Ganzen abzurufen, so als wäre man innerlich mit einer riesigen intergalaktischen Bibliothek verbunden. Es ist der Gott, dem man Fragen stellen kann und der auch antwortet, wenn man die richtige Fragetechnik beherrscht. Es handelt sich um eine Form von Erkenntnis, deren Möglichkeiten unendlich weit über die der Wissenschaft hinausgehen, weil dadurch Probleme lösbar werden, welche die Wissenschaft auf ihre gegenwärtige Weise niemals lösen wird.
- Die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis bedeutet, Rationalität über Potential, Instinkt und Intuition zu stellen. Dadurch werden die Teile vom Ganzen getrennt und das Gesamtsystem gerät auf vielfache Weise aus dem Gleichgewicht. Der Verstand ist ein äußerst nützliches Werkzeug, solange er der Erfüllung des Potentials dient, anstatt das Verhalten davon zu trennen.
- Den seit der Jahrtausendwende rasant wachsenden Krisen begegnen wir in der Religion als Plagen. Sie sind auf rein rationalem Weg nicht lösbar und werden sich so lange weiter steigern, bis der Mensch entweder die nächste Entwicklungsstufe erklimmt oder verschwindet - wie alles, das Entwicklung verweigert.
- Wenn das Verhalten vom zwanghaften Einfluss einer falschen Weltsicht gelöst wird, werden die vom Verstand unterdrückten nicht-rationalen Teile der Psyche auf ganz natürliche Weise wieder aktiv und geben den Blick auf die Wahrheit frei. Im Kontext von Religion wird das als Gotterfahrung wahrgenommen.
Um zu verstehen, was Gott ist, muss man verstehen, was man selbst ist: Wer bin ich? "Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild." Die rasante Entwicklung des technologischen Baukastenerschaffens hat auf rationaler Ebene eine falsche Vorstellung davon erzeugt, was Erschaffen in seinem Ursprung eigentlich wirklich bedeutet: der gezielte, positive (dem Potential folgende) Einsatz der Aufmerksamkeit. Alles, was der Mensch körperlich an Positivem hervorbringt, baut immer nur darauf auf - ob man sich dessen dabei bewusst ist oder nicht.
Auch in der Ratgeber- und Lebenshilfe-Literatur finden sich unzählige Hinweise:
- Gesetz der Anziehung
- Positives Denken
- sich selbst erfüllende Prophezeiung
- "Du erschaffst deine eigene Realität." (Jane Roberts, Seth)
- einschränkende Glaubenssätze erkennen (falsche Ideen aus dem Weltbild aussortieren)
Dass sich diese Konzepte der Ratgeber-Literatur nicht wirklich durchsetzen konnten, liegt vor allem daran, dass es sich um Teilwahrheiten handelt, die als rationale Methoden missbraucht werden, um rationale Ziele zu erreichen. Die zentrale Bedeutung des inner-psychischen Potentials wurde nicht erkannt. ("Sein Wille geschehe.") Um dieses Wissen tatsächlich anzuwenden, muss sich das Verhalten teilweise vom rationalen Diktat des Verstandes lösen und jenem Teil der Psyche zu folgen beginnen, der vom Verstand aus seiner Funktion gedrängt wurde. Insbesondere die sehr verbreiteten Ideen des positiven Denkens greifen an der falschen Stelle in das Gesamtsystem ein und machen dadurch alles nur noch schlimmer. Negative Gedanken als solches sind nicht das Problem. In einer Welt eskalierender Krisen sind sie etwas ganz Natürliches. Das eigene emotionale Wesen zu verbiegen, ist niemals eine Lösung. Inwieweit man negative Gedanken aber das Verhalten bestimmen lässt, ist eine ganz andere Frage.